Seit einigen Wochen und Monaten begegnen mir immer mehr Menschen mit der Diagnose Depression. Weltweit sind ca. 350 Mio. Menschen davon betroffen. Im Jahr 2050, so schätzt man, wird Depression den 1. Platz der Zivilisationserkrankungen einnehmen. Was ist da los? Depression bedeutet ja nicht, dass man sich ab und zu niedergeschlagen fühlt. Es ist ein dauerhafter Zustand von "sich schlecht fühlen", der Resignation, des nicht weiter Wissens. Das Gefühlsspektrum ist umfangreich. Genaue Ursachen können nicht festgemacht werden. Die Formen der Depression werden in 3 Ursachen beschrieben. 1. Organische Depression, also durch eine körperliche Erkrankung ausgelöste Depression. 2. Endogene Depression -> Es liegt kein offensichtlicher Grund vor = grundlos und 3. Psychogene Depression. Durch traumatische Erlebnisse, Verlusterlebnisse usw. Das Alter der Betroffenen, so habe ich es selbst durch meine Begegnungen mit Menschen wahrgenommen, ist querbeet. Von sehr jung bis zum gesetzteren Alter. Viele dieser Menschen nehmen regelmäßig Medikamente ein und befinden sich in entsprechender psych. Behandlung. Wenn wir jetzt von einer organischen Depression absehen, so stellt sich mir die Frage, warum so viele Menschen an einer Depression leiden und kann man diese Depression in eine positive Lebenseinstellung verwandeln? Bedeutet Depression denn immer "ein Leben lang"? Wir leben in einer Zeit, die von jedem Einzelnen viel abverlangt. Der Druck der Gesellschaft zu funktionieren, sei es in der Familie, im Beruf, in einem Verein usw. ist groß. Jeder muss noch besser, noch schöner, noch reicher sein, als der Nächste. Der Stress ist auf allen Ebenen unseres Lebens allgegenwärtig. Jeder muss sich, so er in dieser Gesellschaft lebt, einfügen und irgendwie "mitmachen", wenn er oder sie nicht als Verlierer dastehen möchte. Dabei geht das Individuum teilweise, wenn nicht gar vollständig, verloren. Gerade Menschen, die perfektionistisch veranlagt sind, haben es nicht leicht. Der Druck, immer alles zu 110% erledigen zu müssen, ist enorm. Was steckt dahinter? Ist es das Beweisen müssen, dass man toll ist? Dass man ein wertvolles Menschlein ist? Ist es das Verlangen, die tiefe Sehnsucht, nach Anerkennung? "Irgendjemand muss doch meine Liebenswürdigkeit erkennen!" Da lohnt es sich anzusehen, wer oder was einen dazu gebracht hat, sein Leben dem Perfektionismus zu opfern. Traumatische Erlebnisse hingegen sind Bestandteil seiner eigenen Vergangenheit, welche viel Raum einnehmen. Diese Erlebnisse können das Leben des Betroffenen stark beeinflussen. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass jeder Einzelne unterschiedlich mit traumatischen Erfahrungen umgeht. Der Spruch "Was mich nicht umbringt, macht mich nur stärker" ist ein weit verbreiteter Glaubenssatz, der jedoch nicht für alle Menschen gilt. Hier ist es wichtig den Charakter eines jeden Menschen zu beachten. Nicht jeder ist David, der gegen Goliath kämpft. Man darf den Menschen auch zugestehen lieber eine, auf der Erbse liegende, Prinzessin zu sein. Bei einer grundlosen Depression ist die Herausforderung herauszufinden, was sie verursacht (Es gibt immer mind. einen Grund, außer es handelt sich um eine organische Depression, welche in den seltensten Fällen diagnostiziert wird). Ist der Grund einmal offensichtlich, so kann man sich gezielt an die Arbeit machen und diese Ursache(n) beheben, indem man Schritt für Schritt eine bewusste Veränderung einleitet. Diese schrittweise Veränderung bedeutet ehrlicherweise Arbeit und kontinuierliches Tun. Am Ende dieses Tun´s wird man jedoch mit mehr Lebenssinn und Lebensfreude belohnt, was das Ziel, am Ende des Tunnels, krönt.

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