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Keine Nachteile ohne Vorteile

Die letzten 2 Wochen waren eine interessante Erfahrung für mich. Meine Beobachtungen im Außen (in der Zeit des NICHTS-tun´s) reichten von Hysterie und Panik, bis hin zur Gelassenheit und sogar Gleichgültigkeit ... Das Gefühlsspektrum zeigte sich intensiv diametral.

Da ich eine realistische Träumerin bin, kann ich beide Pole sehr gut nachvollziehen.


Ich stelle Fragen und gehe auf die Suche nach Antworten. Manchmal sind diese Antworten nicht schön, ja sogar unvorstellbar grausam, im wahrsten Sinne des Wortes, aber das gehört für mich zum Leben. Wissen. Und weil ich auch eine Optimistin bin, erkenne ich auch Positives im Negativen.

So möchte ich hier nun meine positiven Erkenntnisse, in einer Zeit besonderer Herausforderungen, aufzeigen.


1. Zuvor waren Kinder da, um sie irgendwohin abzugeben, denn der Beruf und die Karriere waren unverzichtbar. Nun wird man zwangsliebend (eine neue Wortkreation.. Zeit macht erfinderisch ;-)) dazu gebracht auch mal sein Kind im Alltag zu erleben und zwar unter Tags und nicht zu Randzeiten. Dies dürfte für spätere Zeiten ganz hilfreich sein, nämlich dann, wenn die Sprösslinge sich in der Pubertät befinden und die Eltern verzweifelt versuchen zu ihnen "durchzudringen". ("Es hat dich früher nicht interessiert, jetzt interessiert es mich auch nicht".).

2.Die Fürsorge für die ältere Generation, der man ja auch Vieles zu verdanken hat, zeigt sich in Einkäufen, mehreren Telefonaten und der Frage nach dem Gesundheitszustands. So wie die Kinder, werden auch die Großeltern vielmals nur zwischendurch einmal mit Aufmerksamkeit überschüttet. Meistens dann, wenn man einen Babysitter braucht, ein runder Geburtstag ansteht oder jemand als Kummerkasten herhalten muss.

3. Zur Ruhe kommen. Das können ja nur noch die wenigsten Menschen. Immer Ablenkung und immer Geld verdienen. Dabei ist die Balance zwischen Ruhe und Aktivität so enorm wichtig für uns, unseren Körper und in Folge für unsere Gesundheit. Nun darf das schlechte Gewissen einmal ruhen, denn es wurde von ganz (oder halb) oben so angeordnet.

4. Menschen kommen trotz "sozialer Distanzierung" jetzt mehr in den Austausch. Internet sei dank. Dabei erfährt man nun mehr Dinge, was da draussen in der Welt so alles passiert, als man es in Zeiten der blinden Betriebsamkeit je für möglich gehalten hätte.

5. Langsam beginnt man zu begreifen, dass man nur dieses eine Leben hat und das die wahren Wünsche und Bedürfnisse eigentlich ganz andere sind, als was man bisher geglaubt hatte. Man entdeckt sich selbst vielleicht wieder ganz neu. (Oder man entdeckt, dass man früher ganz anderes war.. irgendwie freier und unbeschwerter - back to the roots!)

6. Man misstest aus. Innen wie außen.

7. Man kann endlich diese Kohldiät starten ohne Angst zu haben andere Mitbürger damit ...

8. Nach der Krise.. hat die Kohldiät gewirkt und man sieht aus wie ein neuer Mensch (andere erkennen einen gar nicht mehr wieder :) und fühlt sich auch so.

9. Der Himmel ist klar und die Luft ist rein.

10. Die Natur kann sich erholen. Die Bilder der schwimmenden Delphine in den klaren Gewässern von Venedig gingen um die Welt.

11. Man kann nun endlich seiner nicht vorhanden geglaubten Kreativität in Bildern Ausdruck verleihen. Vielleicht ein Familienportrait?

12. Man kann auf Balkonen musizieren.

13. Nach alten Schulfreunden recherchieren. Was aus denen wohl geworden ist?!

14. Endlich seine Sucht des Konsumrausches in den Griff bekommen, denn mit herzeigen ist jetzt erstmal nicht viel.

15. Ausschlafen

16. Später ins Bett gehen (Nicht weil man noch diesem oder jenen Kunden oder Freund eine E-Mail schreiben muss oder eine WhatsApp Nachricht senden, sondern weil man morgen ausschlafen kann :)

17. Diese Zeit der Krise ist auch eine Zeit der Chance(n). Wenn wir nun endlich beginnen unser Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und uns nicht immer selbst kaputtarbeiten und uns als ständige Konkurrenten zu anderen sehen, die es gilt abzuschlagen... (Höher, schneller, besser, weiter..)

Wenn wir andere nicht als Konkurrenten sehen, sondern eine Bereicherung..

Wenn wir erkennen, dass es gut und wichtig ist, Tiere nicht nur als unsere Nahrungsmittel zu sehen, sondern Lebewesen, die ebenfalls ein Recht auf Leben und tiergerechter Haltung haben (Tiertransporte, Nutzvieh = abwertend)

Wenn wir wieder wertschätzen, dass heimisches Gemüse und Obst gut schmecken und sie wenig bis keine Pestizide beinhalten.

Wenn wir einfach auch einmal in die Stille kommen und uns bewusst wird, dass dieses ganze Schauspiel, das wir Menschen seit Jahrzehnten mitmachen, einfach nicht unser Schauspiel ist, sondern das Spiel mächtiger Menschen ist, die ihre Macht gegen uns missbrauchen. (Hinter großen Konzernen stecken auch immer Menschen!!)

Wenn wir erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben.

Wenn wir uns bewusst dafür entscheiden dieses Spiel nicht mehr länger mitzumachen.

Wir sind nicht auf die Welt gekommen um uns wie Sklaven von Morgens bis Abends mit Dingen zu beschäftigen, die uns nur aufregen und uns überhaupt keine Freude mehr machen, nur damit wir uns ein paar Tage im Jahr einen Urlaub leisten können, eine Wohnung, Auto usw. usf. Wir sind auf der Welt um zu entdecken und uns im Kreislauf der Natur positiv mit einzufügen.

Diese Krise ist wahrlich eine Chance ein paar Schritte rückwärts zu gehen. Das bedeutet nicht, dass wir Rückschritte in der Entwicklung machen, sondern nur, dass wir aus dem Hamsterrad aussteigen und wieder lernen Menschen und Dinge in unserem Leben wertzuschätzen.


Welche Chancen siehst du? Was möchtest du in der Zukunft anders? Für dich und für uns alle?


Zeit genug zum Nachdenken hast du ja :-)


Alles Liebe


Nicole









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